DÜRFEN WIR VORSTELLEN? DAS „QUARTIER AN DER FRIEDENSALLEE“.
Drei Projekte, zwei Bebauungspläne, ein Quartier: In den nächsten Jahren wird sich das Gesicht von Ottensen weiter verändern. Auf dem Areal zwischen der Friedensallee im Süden, Bahrenfelder Kirchenweg (Westen), Gasstraße (Norden) und dem Hohenzollernring (Osten) entstehen rund 1.200 neue Wohnungen, Werkstätten und Büros. Wo bisher überwiegend gearbeitet wurde, wird in den kommenden Jahren ein urbaner Mix aus Wohnen und Arbeiten realisiert. Möglich machen dies die frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit, neue Wege der Stadtplanung und eine intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten. Durch ihre Lage bilden die Kolbenhöfe das künftige Zentrum des neuen Quartiers.
Zunächst ein paar Fakten: 1.200 neue Wohnungen, davon rund 400 öffentlich gefördert nach „Hamburger Drittelmix“, Werkstätten für circa 30 lokale Handwerksbetriebe und Büros für mehr als 1.500 Beschäftigte, der Großteil davon im geplanten Büroneubau der Euler-Hermes-Versicherung. Hinter diesen Zahlen stehen gleich drei Vorhaben: Im Westen des insgesamt 8,5 Hektar großen Areals macht das bisherige Euler-Hermes-Hochhaus einem gemischten Wohnquartier Platz, das bis 2022/2023 von der Quantum Immobilien AG gebaut wird. Der Kreditversicherer zieht in einen Büroneubau direkt nördlich der S-Bahn, der bereits 2019 fertig sein soll.
Im Osten des bisher hauptsächlich gewerblich bzw. industriell genutzten Gebiets realisiert die ABG Allgemeine Bauträgergesellschaft mbH & Co. KG gemeinsam mit Köhler von Bargen Immobilien Wohnungen, Büros, Flächen für Kleingewerbe sowie eine Kita. Wohngebäude und Gewerbebetriebe werden hier „Rücken an Rücken“ errichtet, eine Besonderheit im Städtebau. Aufwändige Lärmschutzmaßnahmen entfallen, da die Wohnungen keine Lärm-zugewandte Seite haben. Los geht es mit den Bauarbeiten ab 2018. Die Fertigstellung erfolgt in mehreren Bauabschnitten ab 2021.
Die Kolbenhöfe mit ihrer vielfältigen Mischung aus Wohnen und Arbeiten, der Handwerkerhalle 7 sowie den charakteristischen Backsteingebäuden aus vergangenen Tagen bilden das Zentrum des künftigen Quartiers.
Gestern wurden die drei Einzelvorhaben erstmals gemeinsam als „Quartier an der Friedensallee“ im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt. Dazu hatten die Verantwortlichen des Bezirksamts Altona und die Projektentwickler eingeladen.
„Ein zukunftsweisendes Stück Ottensen“
In Hamburg-Altona werden neue Flächen für zusätzlichen Wohnraum langsam knapp. Ehemalige Industrie- und Brachflächen bieten sich an, haben aber auch ihre Herausforderungen. „Wir bauen hier in Altona – anders als in anderen Stadtteilen – eben nicht auf der grünen Wiese“, betonte Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Melzer gestern vor Hamburger Medien. Alle Beteiligten hätten beispielhaft an einem Strang gezogen, um alle Interessen und Wünsche unter einen Hut zu bringen. „Dabei freut es mich ganz besonders, dass die kleinen Handwerksbetriebe in den Kolbenhöfen ihren Ort behalten können“, so Melzer.
Frank Conrad, Fachamtsleiter Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirksamts Altona, hob in seiner Präsentation des neuen Quartiers die zahlreichen Besonderheiten der städtebaulichen Planung hervor. Das Quartier an der Friedensallee zeichne sich insbesondere durch seine kleinteilige Bebauung mit industrieller Signatur, die hohe Durchlässigkeit sowie die Schaffung von Wohnungen und Gewerbeflächen in direkter Nachbarschaft aus. „Sowohl mit der Handwerkerhalle 7 in den Kolbenhöfen als auch durch die Back-to-Back-Lösung auf dem Henkel-Gelände bringen wir Wohnen und Arbeiten wieder zusammen“, unterstrich Conrad. „Herausgekommen ist ein Stück Ottensen, das in die Zukunft weist“.
Baubeginn Kolbenhöfe noch 2017
Nach Jahren der Planung soll es jetzt zeitnah mit den Bauarbeiten losgehen. Für den Bebauungsplan „Ottensen 66“, d.h. die Kolbenhöfe sowie das im Osten angrenzende Henkel-Schwarzkopf-Areal, soll im Oktober die sogenannte Vorweggenehmigungsreife nach §33 Baugesetzbuch erreicht werden. Ab diesem Zeitpunkt können Baugenehmigungen erteilt werden. Über den Fortgang des Verfahrens sowie alle Neuigkeiten rund um die Kolbenhöfe berichten wir hier im Journal.